Aufbau zur Untersuchung der Geschmeidigkeit von Haaren.
Haar-Geschmeidigkeits-Messvorrichtung
Beschreibung
Mit der Haar-Geschmeidigkeitsmessvorrichtung kann der Widerstand einer Haarprobe gemessen werden, die durch einen Satz glatter Stäbe läuft. Dieses Vorgehen ist repräsentativ für Finger, die durch das Haar auf einem menschlichen Kopf fahren.
Die Kraft, die der Texture Analyser beim Durchziehen einer Haarprobe durch die Vorrichtung erfasst, setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen:
1) Steifheit der Haarfasern (da sie sich auf ihrem Weg durch die Stäbe ständig biegen müssen).
2) Reibung zwischen den Haarsträhnen (da sie beim Aufwärtsziehen der Strähne ständig aneinander reiben).
3) Reibung zwischen den Haarsträhnen und der Vorrichtung (da sie über die Oberfläche der Stäbe selbst gezogen werden).
Eine Änderung eines dieser Faktoren wirkt sich auf die gemessene Kraft aus: Eine höhere Kraft bedeutet einen höheren Widerstand gegen die Bewegung durch die Stäbe der Vorrichtung. Eine geschmeidigere Haarprobe hat einen geringeren Bewegungswiderstand, weshalb sich geschmeidigeres Haar auf dem Kopf einer Person flexibel und weich anfühlt.
Die Kosmetikindustrie verspricht häufig, dass die Verwendung bestimmter Produkte das Haar weicher und geschmeidiger werden lässt oder dass bestimmte üblicherweise schädliche Methoden (wie z. B. Bleichen) keine negativen Auswirkungen auf die Haarstruktur haben werden. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Eigenschaften auf naturnahe, reproduzierbare Weise zu testen.
Die Quantifizierung der Haareigenschaften ist wichtig für die Entwicklung neuer Haarprodukte und -behandlungen. Sensorik-Panels können die Textur der Haare so erfassen, wie auch der Verbraucher sie wahrnimmt – also bspw. als angenehm weich und geschmeidig. Dennoch spart ein instrumenteller Test viel Zeit und die Ergebnisse sind, im Gegensatz zu denen eines human-sensorischen Tests, nicht abhängig vom Anwender. Deshalb sollte die instrumentelle Quantifizierung von Haareigenschaften ein Standardbestandteil jeder Haartestroutine sein.
Zugfestigkeitsprüfungen oder Dreipunkt-Biegeversuche eignen sich hervorragend zur Protokollierung und Beurteilung grundlegenderer physischer Eigenschaften. Doch imitative Tests wie die Untersuchung der Kämmbarkeit und der hier beschriebene Geschmeidigkeitstest ermöglichen es, die Haare so abzubilden, wie sie auch in der Realität wahrgenommen und behandelt werden.